Grenzen
Persönliche Grenzen
- Persönliche Grenzen lassen uns spüren, welche emotionale und/oder körperliche Nähe zu einer anderen Person von uns als angenehm empfunden wird und welche Distanz nötig ist, damit wir uns gut fühlen.
- Grenzen sind wichtig, um einschätzen zu können, in welchen Rahmen wir uns sicher fühlen und ob ein Gegenüber diesen Rahmen akzeptiert oder überschreitet.
- Sich der eigenen Grenzen bewusst zu sein, ist eine Voraussetzung dafür, diese auch schützen zu können.
- Da unsere Grenzen zeigen, welche Nähe wir als angenehm empfinden, geben sie andererseits auch einen Hinweis darauf, ob wir diese Nähe vielleicht sogar intensivieren möchten.
Unsere Grenzen beginnen allerdings nicht dort, wo unser Körper sich von der Umwelt abgrenzt, sondern umfassen einen Raum um den eigenen Körper, den man zwar nicht sieht, den wir aber spüren.
Bedeutende Faktoren der persönlichen Grenzen
Unser Bedürfnis nach Nähe oder Distanz, also wie weit oder wie eng wir unsere Grenzen stecken, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Eine Voraussetzung für ein bewusstes Spüren unserer persönlichen Grenzen ist, dass wir auch unsere eigenen Körpergrenzen (Wo beginnt mein Körper? Wo hört er auf?) wahrnehmen können und eine Vorstellung davon haben, welchen Raum unser Körper einnimmt. Er grenzt sich von der Umwelt ab.
Ich nehme meinen Körper und dessen Grenzen gut wahr, habe ein ausgeprägtes Körperschema und ich erkenne leichter, welche Nähe oder Distanz ich gerade als angenehm empfinde.
Auch kulturelle und frühe Erfahrungen und Entwicklungsmöglichkeiten (entwicklungspsychologische Prägungen) haben Einfluss auf unsere persönlichen Grenzen.
Das Bedürfnis nach zwischenmenschlicher Nähe oder Distanz ist auch davon abhängig, welche Beziehungsqualität man mit der jeweils anderen Person erlebt, aber auch in welcher Situation man sich gerade befindet.
Stimmungen beeinflussen ebenso unser Nähe- oder Distanzbedürfnis.