Feindlichkeit versus Phobie

Menschen, die Konzepte von (Geschlechts-)Identität und Sexualität, welche von der Norm abweichen, ablehnen, werden oft als z. B. „homophob“ oder allgemeiner als „transphob“ bezeichnet. Wir verwenden dafür den Begriff der „Feindlichkeit“ und erklären dir hier warum.

 

Was ist eine Phobie?

Starke Ängste vor bestimmten Situationen, Objekten oder Menschen, die irrational (eigentlich grundlos) sind, werden Phobien genannt – z. B. die Angst vor Spinnen, Spritzen usw. Diese Ängste beeinflussen die Gedanken, die Gefühle und das Verhalten von Menschen.

Homo- Trans*phobie

Der Wortteil „phob“ bzw. „phobie“ bezieht sich hier auf eine Angst gegenüber homosexuellen bzw. trans* Menschen.

Das Konzept „Angst“ bringt die Menschen, die von der Norm abweichen in den Mittelpunkt und somit in Verantwortung.

Das Problem liegt jedoch nicht bei schwulen, lesbischen oder trans* Menschen, sondern bei jenen, die damit im wahrsten Sinne des Wortes ein Problem haben.

Feindlichkeiten

Um den Blickpunkt umzudrehen und die „Aggressoren“ in die Verantwortung zu nehmen, wird mittlerweile von „Feindlichkeiten“ gesprochen – also Homofeindlichkeit und Trans*feindlichkeit anstelle von Homophobie und Transphobie.

Dieser Fokus zeigt auch ein realistischeres Bild vom Alltag homosexueller und trans* Menschen, die viel zu oft misshandelt, angefeindet und lächerlich gemacht werden. Auch wenn Schritte erkennbar sind, die Rechte und Wertschätzung von trans* und homosexuellen Menschen zu steigern, wird Heterosexualität und eine zweiseitige (binäre) Geschlechterdarstellung in „Mann“ und „Frau“ (Heteronormativität) als Norm angesehen.

Auch Frauen* sind in unserer Gesellschaft immer noch von (besonders auch sexuellen) Anfeindungen betroffen und werden in vielen Bereichen benachteiligt. Eine Gesellschaft, in der Männer mehr Privilegien besitzen, wird als Patriarchat bezeichnet.