Was sind Lebenswelten?

Die Bezeichnung „Lebenswelten“ beinhaltet die Vielfalt der persönlichen Wahrnehmungen in Bezug auf Geschlechtsidentität und Sexualität. Auch wenn es seitens der Gesetzgebung den Versuch gibt, diese Identitäten zu definieren und „Normen“ aufzustellen, weichen die einzelnen Vorstellungen oft davon ab.

Identität(en)

Deine Identität bezieht sich auf das, was dich ausmacht.

Die Identität ist deine Antwort auf die Frage: „Wer bin ich?“

 

Das beinhaltet:

  • körperliche Merkmale
  • deine Interessen
  • deine Persönlichkeit
  • deine ethnische Herkunft
  • deine sexuelle Orientierung
  • deine geschlechtliche Identität
  • und wie du dich in der Gesellschaft anderer Menschen verhältst

Geschlechtsidentität hat generell nichts mit Sexualität bzw. sexueller Orientierung zu tun, auch wenn die eine manchmal eng mit der anderen verbunden ist.

Sexuelle Orientierungen und Identitäten können sich im Laufe des Lebens ändern.

 

Biologisches Geschlecht

Was wird unter dem biologischen Geschlecht (Englisch: „„sex“) verstanden?

männlich, weiblich, inter* (auch: divers, offen). Die Zuordnung wird auf Grund von biologischen/körperlichen Faktoren wie (primäre) Geschlechtsorgane, Chromosomensatz, Hormone getroffen.

Viele Menschen können oder wollen sich nicht „nur“ anhand dieser vorgegebenen, meist rein biologischen Kriterien definieren.

 

männlich*/weiblich*/inter*/divers/offen

Seit kurzem ist es in Österreich und manchen anderen Staaten möglich, sich nicht nur als „männlich“ oder „weiblich“ zu definieren, sondern auch als inter/divers/offen. Der Geschlechtseintrag kann auch ganz gestrichen werden.

 

 

Intergeschlecht/Inter*

In diesem Artikel haben wir dir Informationen zur Intergeschlechtlichkeit zusammengefasst.

Intergeschlechtlicher* Körper/Inter*

Die dritte Option

In diesem Artikel von Vimoe findest du Informationen zum alternativen Geschlechtseintrag (inter/divers/offen) bzw. zur Streichung des Geschlechtseintrags. Hier wird rechtlich jedoch rein auf das biologische Geschlecht und klar dafür definierte Kriterien Bezug genommen.

vimoe.at/Dritte_Option.pdf

Soziales Geschlecht

Was ist das soziale Geschlecht (Englisch: „„gender“)?

Das anerzogene Geschlecht: Es umfasst die Geschlechtsrolle, die Geschlechtsidentität und die damit verknüpften gesellschaftlichen und kulturellen Erwartungen. Das bedeutet all das, was in deinem Umfeld/deiner Kultur als „typisch weiblich“ oder „typisch männlich“ erwartet wird. Das betrifft z. B. die Kleidung, das Aussehen und auch Verhaltensweisen. Das soziale Umfeld und die persönliche Entwicklung beeinflussen die eigene Identität und Wahrnehmung. Aus diesem Grund wählen manche eine Geschlechtsidentität fernab von dem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht. Diese Selbstwahrnehmung ist nicht in Stein gemeißelt und kann sich mit dir mit verändern.

Sexuelle Orientierung

Von wem und ob du dich sexuell angezogen fühlst, kannst nur du selbst bestimmen.

Weder biologisches noch soziales Geschlecht (gender) müssen dabei eine Rolle spielen.

Wichtig ist, dass du dich in deiner (gelebten) Sexualität wohl fühlst und die Möglichkeit hast, auch zusammen mit anderen, deine Vorlieben und Grenzen zu entdecken.

Je nach Lebenssituation können sich diese Grenzen verschieben und sich deine Vorlieben ändern.

Ein offener Zugang zu Sexualität und sexueller Orientierung ermöglicht allen Beteiligten positive Erfahrungen zu sammeln und Vorurteilen vorzubeugen.

(Sub-)Kulturen

Identität hat nichts mit Lifestyle und angesagten Trends zu tun, auch wenn dies z. B. in Medien manchmal so kommuniziert wird.

 

Eine Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen kann jedoch wichtig und fruchtbar für die persönliche Entwicklung sein.

Im Zusammenhang mit solchen Gruppen tauchen oft Begriffe und Abkürzungen wie Queer-Community, LGBTIQ+ oder FLINTA* auf, wobei die Buchstabenkombinationen je nach inhaltlicher Ausrichtung der Gruppe auch leicht unterschiedlich verwendet werden können.

Meist haben jedoch alle gemein, dass sie Menschen ansprechen und einen Raum bieten wollen, die „in unserer Gesellschaft keine Akzeptanz, Benachteiligung und Diskriminierung erfahren“ und die sich meist nicht als hetero, cis und männlich definieren.

Veranstaltungen

Veranstaltungen wie die weltweit verbreitete Pride-Parade (auch Regenbogenparade genannt), die am Christopher-Street-Day (CSD) am 28. Juni für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* Personen u. a. eintreten oder der jährliche Tuntenball in Graz, rücken wichtige Themen im Zusammenhang mit Identität und Sexualität fernab vom Mainstream ins Licht. Manche Vereine und Lokale bieten zu diesem Zweck regelmäßig Veranstaltungen und Freiräume an, die sich exklusiv an z. B. FLINTA* richten.

Geschlechtsidentitäten

Was bedeuten queer, FLINTA*, cis eigentlich genau? Hier findest du die Definitionen zu diesen Abkürzungen.

Geschlechtsidentitäten

Was bedeutet FLINTA?

Hier findest du einen Artikel von Natalia Anders zu diesem Begriff.

warda.at