Geschlechtsidentitäten
Die Geschlechtsidentität beschreibt, als welches Geschlecht eine Person sich selbst sieht. Sie kann (muss aber nicht) mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht und wie eine*r von anderen gelesen (grob zugeordnet) wird, übereinstimmen.
biologisches Geschlecht (Englisch: „„sex“)
Männlich, weiblich, inter* (auch: divers, offen); Zuordnung auf Grund von biologischen/körperlichen Faktoren wie (primäre) Geschlechtsorgane, Chromosomensatz, Hormone.
soziales Geschlecht (Englisch: „„gender“)
Anerzogenes Geschlecht, umfasst Geschlechtsrolle und Geschlechtsidentität und die damit verknüpften gesellschaftlichen und kulturellen Erwartungen.
zugewiesenes Geschlecht
Das aufgrund von Äußerlichkeiten bei der Geburt zugewiesene/gelesene Geschlecht; kann männlich, weiblich, inter* (auch: divers, offen) sein.
cis-gender
Meint zumeist männlich und weiblich als bei der Geburt zugewiesene Geschlechtsidentität; cis wird allgemein als Gegenteil zu trans* verwendet, und wurde als Begriff eingeführt, um von einer Unterscheidung zwischen „normal“ und „von der Norm abweichend“ wegzukommen.
cis-männlich
Eine Person, der bei der Geburt „männlich“ als Geschlecht zugewiesen wurde, und die sich auch selbst als männlich definiert.
cis-weiblich
Eine Person, der bei der Geburt „weiblich“ als Geschlecht zugewiesen wurde, und die sich auch selbst als weiblich definiert.
inter* (auch: divers, offen)
- Menschen die mit intergeschlechtlichen Geschlechtsmerkmalen (genetisch, chromosomal, anatomisch und/oder hormonell) geboren werden.
- Eine Zuordnung zu „männlich“ oder „weiblich“ ist nicht ausreichend/verkürzt.
- Seit 2019 in Österreich als „Dritte Option“ rein rechtlich und amtlich erfasst, obwohl es „das eine“ dritte Geschlecht nicht gibt, sondern eine Vielzahl von unterschiedlichen intergeschlechtlichen Körpern.
- Jedoch nicht alle inter* Menschen identifizieren sich notwendigerweise damit.
- Inter* Menschen können sowohl trans* als auch cis sein.
trans*
Oberbegriff für transsexuell, transident, transgender, transgeschlechtlich, dazwischen, beides, weder-noch oder nicht-geschlechtlich.
(Selbst-)Bezeichnung für Personen, die sich nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren und/oder sich nicht einem bestimmten Geschlecht zuordnen wollen; wird oft als Gegenbegriff zu „cis“ verwendet.
Quellen: bpb.de; Broschüre bzga.de
nicht-binär/non-binary/NB/enby/genderqueer
Menschen, die sich weder als (ausschließlich) männlich* oder weiblich* identifizieren und eine binäre (= zweiseitige) Einteilung der Geschlechter ablehnen.
Dies kann unterschiedlich ausgedrückt werden: z. B. als eine Mischung aus männlich* und weiblich* (mixed-gender, androgyn); als geschlechtslos oder geschlechtsneutral (a-gender); mit fließendem Übergang zwischen unterschiedlichen Geschlechtern (genderfluid)
queer
Dient oft als Sammelbegriff für nicht-binäre Geschlechtsidentitäten.
Wird aber auch als Ausdruck für Sexualpraktiken/sexuelle Orientierungen verwendet, die von der heterosexuellen Norm abweichen.
„Queer“ beschreibt eine politische Haltung, die Normen und Sexualität auch innerhalb der LSBT-Szene (lesbisch, schwul, bisexuell, transgeschlechtlich) herausfordert und Alternativen beschreibt (vgl. Barker, Scheele (2018). Queer. Münster: Unrast-Verlag. S.11)
FLINTA*/FINTA*
- Frauen
- (Lesben)
- inter
- nicht-binär
- trans
- a-gender
Wird in dieser Form oder mit ähnlicher Buchstabenkombination (z. B. FINT) dafür verwendet, um Personen anzusprechen, die nicht in eine cis-hetero-männliche Zuordnung passen, obwohl die sexuelle Orientierung dabei meist nicht im Vordergrund steht.
genderfluid
Wenn die Geschlechtsidentität zwischen verschiedenen Geschlechtern wechselt, du dich mal mehr dem einen, mal mehr dem anderen zugehörig fühlst, dann wird das „genderfluid“ genannt.