intergeschlechtlicher* Körper/inter*
Unsere Gesellschaft denkt häufig nur in zwei Geschlechtern. Vieles dreht sich um männlich und weiblich und alle sollen in eine der beiden Kategorien hineinpassen. Die Biologie zeigt aber, dass sich längst nicht jede Person klar einordnen lässt.
Oft sind bei Menschen Hormone, Genitale und/oder Chromosomen weder eindeutig weiblich noch eindeutig männlich, sondern diese Menschen haben Merkmale von beiden Geschlechtern. Sie weisen unterschiedliche Variationen der Geschlechtsmerkmale auf.
Diese Geschlechtsvariationen werden „intergeschlechtlich*“ genannt.
Unterschiede der Geschlechtsmerkmale
- Geschlechtschromosomen
XX wird dem weiblichen Geschlecht zugeschrieben, XY dem männlichen. - Geschlechtshormone
Ein hoher Anteil an Östrogen und Progesteron gilt als weiblich, ein hoher Anteil an Testosteron gilt als männlich. - Keimdrüsen
Eierstöcke werden dem weiblichen, Hoden dem männlichen Körper zugerechnet. - äußere Genitalien
Vulva und Vagina gelten als weibliche Körpermerkmale, der Penis als männliches Körpermerkmal. - innere Genitalien
Samenstränge und die Prostata zählen zu den männlichen Geschlechtsmerkmalen; Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und Vagina zählen zu den weiblichen Geschlechtsmerkmalen.
Intergeschlechtliche* Menschen haben einen Teil dieser männlichen und einen Teil dieser weiblichen Merkmale.
Geschlechtsvariationen
Die Variationsbandbreite ist sehr groß, weshalb hier nur Beispiele angeführt werden können. Sie sollen einen Einblick in die Vielfalt an Möglichkeiten, wie sich individuelle Geschlechter entwickeln, bieten. Inter* kann als Sammelbegriff für vieler Geschlechtsvariationen verstanden werden.
- Ein Mensch kommt mit Vulva und Penis auf die Welt.
- Ein Mensch mit Vulva kann einen männlichen Chromosomensatz (XY) haben und es fehlen Eierstöcke und Gebärmutter.
- Umgekehrt kann ein Mensch mit Penis einen weiblichen Chromosomensatz aufweisen.
- Einige bemerken ihre Geschlechtsvariation in der Pubertät (ein Inter*Mädchen kommt in den Stimmbruch, einem Inter*Bub wachsen Brüste).
- Manche bemerken ihre Geschlechtsvariation erst, wenn ihr Kinderwunsch unerfüllt bleibt und sie deshalb genau ärztlich untersucht werden.
Somit ist klar, dass eine Geschlechtsunterscheidung in nur zwei Kategorien nicht ausreicht.