Körper-Basiswissen

Selbstuntersuchung/ Vorsorgeuntersuchung

Dir und deinem Körper soll es gut gehen!

Jeder Körper ist einzigartig im Aussehen, obwohl der anatomische Aufbau des Körpers bei allen Menschen annähernd gleich ist.

Wenn es um die sexuelle Gesundheit geht, ist es hilfreich, neben dem Aufbau der Geschlechtsorgane, zu wissen, dass es sexuell übertragbare Infektionen gibt, die beim Kontakt mit anderen Menschen übertragen werden können. Weiters ist es auch hilfreich über Erkrankungen der Geschlechtsorgane (z. B. bestimmte Krebsarten) selbst Bescheid zu wissen.

 

Kennenlernen des Körpers

  • Das Wichtigste dabei ist, dass du deinen Körper kennenlernst, damit du deine Lustzonen entdecken kannst.
  • Du solltest auch unterscheiden können, wann sich Geruch oder Aussehen deiner Geschlechtsorgane verändern, da dies Hinweise auf mögliche Erkrankungen sein könnten.
  • Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper ist ein ständiger Lernprozess.
  • Es ist nicht notwendig, sich von Anfang an über all das, was innerlich und äußerlich in deinem Körper passiert, im Klaren zu sein.
  • Wichtig ist, dass du deinen Körper verstehen willst.
  • Vieles wird erst wichtig, wenn du älter wirst.
  • Weil vielleicht erst in einem gewissen (körperlichen) Entwicklungsstadium eine Krankheit auftreten kann.
  • Oder du erst ab einem gewissen Alter sexuelle Erfahrungen sammeln wirst.
  • Wenn du aber schon vorher weißt, auf was du achten sollst, können später manche wichtige Entscheidungen schneller und für dich besser getroffen werden.

 

Selbstuntersuchungen

Vulva-Selbstuntersuchung

Die Vulva zu untersuchen geht am besten mit einem Spiegel, indem du alles sehen kannst, was sich zwischen deinen Beinen befindet:

  • die großen, die kleinen Vulvalippen
  • der Kitzler
  • der Vaginaleingang

Unangenehmer Geruch, Ausfluss aus der Vagina, Schmerzen beim Urinieren, Verhärtungen und Ausschläge können Krankheitsanzeichen sein und sollten abgeklärt werden.

Brust-Selbstuntersuchung

Die Brust besteht aus Binde-, Drüsen- und Fettgewebe. Alle diese Gewebearten können sich verändern.

Schätzungen zufolge ertasten 90 % aller weiblichen* Personen (in ihrem Leben?) einen Knoten in ihrer Brust. Auch beim männlichen* und intergeschlechtlichen* Körper ist es möglich, dass Knoten in der Brust entstehen.

Es könnte also sein, dass du bei der Selbstuntersuchung deiner Brust einen Knoten ertastest.

Meistens sind diese Knoten gutartig. Sie entstehen hormonell bedingt und verschwinden von selbst. Ein Knoten in der Brust sollte immer abgeklärt werden.

 

Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust

In diesem Text der „frauenaerzte-im-netz.de“ findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust.

Selbstuntersuchung der Brust

Penis-Selbstuntersuchung

  1. Zieh deine Vorhaut zurück (wenn du nicht beschnitten bist); die Eichel sollte glatt sein.
  2. Das Vor- und Zurückziehen sollte leicht gehen. Wenn sie sich nur schwer oder schmerzhaft zurückziehen lässt, liegt möglicherweise eine Vorhautverengung vor (siehe Erkrankungen des Penis).

Wenn du trüben Ausfluss (im Unterschied zum Lusttropfen und Samenerguss), eine Entzündung oder Verhärtungen bemerkst, ist es empfehlenswert, dass du eine*n Ärztin*Arzt aufsuchst.

Hoden-Selbstuntersuchung

Durch regelmäßiges, selbstständiges Abtasten der Hoden kann eine Veränderung, wie z. B. Hodenkrebs, frühzeitig erkannt werden.

Die eigenen Hoden sollten etwa einmal pro Monat untersucht werden.

Bei Hodenhochstand in der Kindheit ist unter Umständen im Erwachsenenalter eine jährliche ärztliche* Untersuchung wichtig.

  • Hoden selbst abzutasten funktioniert am besten im Stehen.
  • Ein guter Zeitpunkt dafür ist nach dem Baden oder Duschen, wenn dein ganzer Körper entspannt ist.
  • Greif deinen Hodensack so an, dass er gut in deiner Hand liegt und du deine Hoden und Nebenhoden spüren kannst.
  • Veränderungen der Hoden sind am einfachsten durch sanftes Rollen zwischen Daumen und Fingern zu erkennen.
  • Während der Rollbewegung vergleiche immer auch beide Hoden miteinander, da gerade Hodenkrebs meist nur in einem Hoden auftritt.

Bei Schmerzen während des Abtastens, verstärktem Schweregefühl, Verhärtungen oder Flüssigkeitsansammlung im Hodensack, wäre es ratsam, dass du eine*n Ärztin*Arzt aufsuchst.

 

Hodenhochstand

netdoktor.de/hodenhochstand/

Sex ’n’ Tipps, Körper und Gesundheit

In dieser Broschüre der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) findest du noch mehr Tipps.

PDF 1.3 MB

Besuch bei der*dem Fachärztin*Facharzt*

  • Frauen*ärzt*in (Gynäkolog*in)
  • Männer*ärzt*in (Androlog*in)
  • Urolog*in
  • Ärzt*in für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Ein Besuch bei einem *einer Ärzt*in ist hilfreich, wenn du:

  1. Fragen zu deiner Körperentwicklung hast
  2. eine medizinische Beratung wünscht
  3. Informationen und/oder ein Rezept für ein Verhütungsmittel brauchst
  4. Erektionsprobleme hast
  5. (Regel)Beschwerden hast
  6. die Regelblutung noch nicht hast, obwohl du schon 16 Jahre alt bist
  7. eine Vorhautverengung hast
  8. vermutest schwanger zu sein oder schwanger bist
  9. Anzeichen einer sexuell übertragbaren Infektion hast
  10. körperliche oder sexuelle Probleme hast, die körperliche Ursachen haben könnten
  11. wenn du Knoten an der Brust oder an den Geschlechtsorganen entdeckt hast u. v. m.

Und das ist unabhängig davon, wie alt du bist und ob du schon Sex hast oder nicht.

Vorsorgeuntersuchung beim weiblichen* Körper

Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung wird ab dem 18. Lebensjahr eine regelmäßige Untersuchung bei einer*m Frauen*ärzt*in empfohlen und von der Gesundheitskasse finanziert.

Nach einem Abklärungsgespräch mit der*m Ärztin*Arzt, werden die Vulva, die Vagina, die Gebärmutter und die Eierstöcke von innen und von außen über den Bauch mittels Ultraschalls untersucht, die Brüste abgetastet und die Lymphknoten unter den Achseln auf Vergrößerungen hin kontrolliert.

Pap-Abstrich

Um einen Gebärmutterhalskrebs frühzeitig feststellen zu können, wird der Pap-Abstrich (genannt nach seinen Erfinder George Papanicolaou) durchgeführt.

  1. Hierbei wird mit einem weichen Stäbchen am Ende der Vagina, am Gebärmutterhals, eine Zellprobe genommen.
  2. Diese wird eingefärbt und mit dem Mikroskop befundet.
  3. Je nach dem Grad der Veränderung wird der Pap-Abstrich in Pap I bis Pap V unterteilt.

 

Wichtig: Ein auffälliges Ergebnis des Pap-Tests ist keine Krebsdiagnose!

Für viele Veränderungen am Gebärmutterhals sind Entzündungen verantwortlich. Andere Befunde sind zunächst nur ein Hinweis darauf, dass das Risiko für Gebärmutterhalskrebs erhöht ist, weil Krebsvorstufen vorliegen können. Was dahinter steckt, muss mit anderen Untersuchungen weiter abgeklärt werden.

Pap-Abstrich

In diesem Artikel des „krebsinformationsdienst.de“ findest du genauere Informationen zum Pap-Test.

Gebärmutterhalskrebs- Vorstufen

Mammographie

Diese Vorsorgeuntersuchung wird in Brustzentren, Spezialabteilungen in Krankenhäusern und von Radiolog*innen durchgeführt.

Bei dieser Untersuchung wird jede Brust zwischen zwei Kunststoffplatten zusammengedrückt.

In unterschiedlichen Positionen werden mittels Röntgenstrahlen genaue Bilder gemacht, auf denen das Brustdrüsengewebe gut dargestellt ist. Der*die Ärzt*in kann so etwaige Veränderungen erkennen.

In Österreich werden weibliche* Personen ab dem 40. Lebensjahr alle 2 Jahre zu einer kostenlosen Mammographie eingeladen.

 

Vorsorgeuntersuchung beim männlichen* Körper

Prostatauntersuchung

Da Prostatakrebs in den frühen Stadien oft keine Beschwerden verursacht, ermöglicht nur eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ein rechtzeitiges Erkennen. Spätestens ab dem 45. Lebensjahr sollte so eine Untersuchung jährlich erfolgen, aber auch schon vorher kann sie sinnvoll sein.

Ablauf der Untersuchung

Nach einem Abklärungsgespräch mit der*m Ärztin*Arzt.

  • Abtasten von außen: Bauch, Hoden und Penis
  • Die Prostata selbst, wird über den Enddarm (das Rektum) direkt abgetastet.
  • Der*Die Arzt*Ärztin führt einen Finger in den Anus ein,
  • um eventuelle Verhärtungen oder Wucherungen auf der ca. walnussgroßen Prostata zu erkennen.

 

PSA-Test

Beim PSA-Test wird das prostataspezifische Antigen (PSA) durch eine Blutuntersuchung ermittelt.

Zu hohe Werte könnten auf Prostatakrebs hinweisen, können aber auch nur auf Grund von z. B. einer Prostataentzündung zu hoch sein.

Transrektale Schalluntersuchen (TRUS)

Bei Auffälligkeiten wird weiters eine transrektale Schalluntersuchen (TRUS) gemacht.

 

Verdacht auf Prostatakrebs

Bei Verdacht auf Prostatakrebs wird eine Gewebebiopsie durchgeführt. Dabei wird mit einer kleinen Nadel in die Prostata gestochen und ein kleines Stück der Drüse entnommen. Dieses wird dann im Labor untersucht.

 

Prostatauntersuchung

In diesem Artikel der „gesundheitsnews.at“ findest du noch mehr Informationen zur Prostatauntersuchung.

gesundheitsnews.at/prostatauntersuchung